„Wäre es nicht schön, dumm zu sein...“

Dieser Satz kam von meiner damaligen Schulfreundin. Ich verstand was sie meinte. Das ständige Gedankenkreisen wäre dann weg. Wir würden eine einfache Tätigkeit ausüben, die wir können, die uns aber nicht überfordert und wir müssten nicht endlos über den Sinn des Lebens – vor allem des eigenen philosophieren oder uns Gedanken zur politischen Lage oder der Umweltproblematik machen. Wir könnten einfach in den Tag hineinleben – ohne Sorgen. Trotzdem! Ich wollte auf keinen Fall dumm sein oder bleiben. Als wir studierten – meinte sie, ich käme mit meinem Kunststudium diesen Zustand sehr nahe, während sie im BWL-Studium mit Mathematik herumplagen musste.

Weit gefehlt. Ich weiß, dass so genau, da ich später als zweites Studium noch BWL draufsetzte. Bei der Kunst und der Fotografie und auch bei der Grafik musste ich mich öffnen. Ich fühlte mich verletzlicher, als wenn ich Wissen auf einen Test kritzelst. Jedenfalls war das meine Erfahrung. Davon abgesehen mag ich sowohl Buchführung als auch Mathematik. Damit war damals dieses Thema für mich ad acta gelegt.

Nun fiel mir heute wieder dieser Satz ein. Beim Laufen als meine Gedanken umherschweiften in der momentanen Situation – durch Corona – in welcher die Unsicherheit wieder überwiegt. Gedankenschleifen und Sorgen den Geist vernebeln.

Würde es mir nun helfen „dumm“ zu sein. Nein! Allerdings würde es mir helfen die Gedanken zu stoppen. Denn sie ändern nichts. Halten mich nur von dem Moment ab. Dem JETZT! Einatmen – frische Luft. Wald, kleine Nebenschwaden durchbrochen von Sonnenstrahlen. Das erste Zwitschern der Vögel. Gerade – jetzt – bin ich in Sicherheit. Wer weiß schon was morgen kommt. Vielleicht dumm – doch unendlich befreiend.

Die Freude breitet sich in mir aus. Warum nur ist es so schwer im JETZT zu bleiben. Den Geist zu weiten und das Denken zu lassen?

Ich werde es üben. Wie bei der Meditation - nur nun im Alltag.

Die nächste Stufe:

„Wäre es nicht schön im JETZT zu sein...“

PS:

Was hilft mir bisher um ins JETZT zu kommen:

  • Affirmationen – die uns an unser wahres Selbst erinnern. (zu finden bei: Louise Hay, Kurt Tepperwein...)
  • Den Körper spüren. Jede Faser. Alle Bereiche von der Fusssohle bis zum Scheiteln.
  • Bewusstes Atmen
  • Alle Sinne aktivieren. Was reiche, höre, fühle ich gerade?

Und ich suche weiter... sicher gibt es 101 Möglichkeit.